Kulturvergleichende Psychologie

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Die Kulturvergleichende Psychologie beschäftigt sich mit dem Denken, Erleben und Verhalten von Menschen im kulturellen Kontext. Sie untersucht Individuen in verschiedenen Kulturen und nimmt – entweder explizit oder implizit – einen Vergleich vor. Zwei Ziele werden dabei verfolgt: Zum einen stellt sich die Frage nach den für die Menschen überall auf der Welt gemeinsamen psychischen Gegebenheiten, und zum anderen die Frage nach der Abhängigkeit individuellen Handelns, Denkens und Fühlens vom kulturellen Umfeld. Im ersten Fall geht es um so genannte Universalien, im zweiten Fall um kulturelle Bedingungen, die das menschliche Handeln, Fühlen und Denken in entscheidender Weise prägen.

Die Kulturvergleichende Psychologie ist nicht ganz einfach in das Spektrum der übrigen Disziplinen der Psychologie einzuordnen. Ähnlich wie die Differenzielle Psychologie beschäftigt sie sich mit der Beschreibung und Erklärung von Unterschieden zwischen verschiedenen Menschen. Während aber die Differenzielle Psychologie auf der Ebene des Individuums untersucht, was einen bestimmten Menschen von anderen Menschen unterscheidet, stehen bei der Kulturvergleichenden Psychologie kulturelle Unterschiede im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Kulturvergleichende Psychologie deckt nicht nur – wie die anderen psychologischen Disziplinen – einen bestimmten Gegenstandsbereich ab, sondern sie versteht sich darüber hinaus als fächerübergreifende Disziplin. Unter diesem fächerübergreifenden oder universellen Aspekt versucht sie zu prüfen, inwieweit psychologische Gesetzmäßigkeiten etwa der Wahrnehmung, des Denkens oder der Entwicklung verallgemeinerbar sind, also für alle Menschen gelten.

Literatur:

Helfrich, H. (2013). Kulturvergleichende Psychologie. Berlin: Springer. [Springer-Homepage & eBook]

Helfrich, H., Dakhin, A.V., Hölter, E. & Arzhenowskiy, I.V. (Eds.) (2008). Impact of culture on human interaction: Clash or challenge? Cambridge, MA: Hogrefe & Huber Publishers.